Ernährung und Gesundheit beim Hund

Epilepsie beim Hund

Junger Schäferhund, © Foto: BfT
Junge Hunde und bestimmte Rassen wie beispielsweise der Schäferhund sind häufiger betroffen als andere Rassen, © Foto: BfT

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Diagnose Epilepsie - schlimmer kann es für einen Hundehalter wohl kaum kommen. Und es trifft nicht immer nur die anderen, denn epileptische Anfälle sind die häufigste chronische neurologische Funktionsstörung bei Hunden. Um es gleich vorweg zu nehmen. Diese Krankheit ist erschreckend, bedeutet aber nicht das Ende. Ein Hund kann, wenn er gut auf seine Medikamente eingestellt ist, sehr gut damit leben. Wichtig ist die enge Zusammenarbeit zwischen Hundehalter und Tierarzt, eiserne Disziplin bei der Medikation und vor allem Geduld, Geduld und noch einmal Geduld.

Diagnose einer Epilepsie

Bei kaum einer anderen Erkrankung muss der Hundehalter so eng mit dem Tierarzt zusammen arbeiten wie bei der Epilepsie. Das beginnt bereits bei der Diagnose. Die beste Behandlungsmethode findet der Tierarzt, wenn er den Verlauf der Anfälle kennt. Diese Information hat nur der Hundehalter. Ein Tagebuch oder eine Videodokumentation liefert wichtige Hinweise. Die richtige Diagnose ist sehr wichtig, denn Epilepsie kann unterschiedliche Ursachen haben. So können etwa Stoffwechselerkrankungen epilepsieartige Krämpfe auslösen. Werden diese Krankheiten behandelt, verschwinden auch die Anfälle.

Leider sind beim Hund trotz aufwendiger und kostenintensiver Untersuchungen häufig keine Ursachen zu finden. Man spricht dann von einer idiopathischen Epilepsie. Die kommt bei Hunden relativ häufig vor. Sie tritt meist in den ersten fünf Lebensjahren auf. Betroffen sind sowohl Rassehunde als auch Mischlinge. Bestimmte Rassen, u.a. Golden Retriever, Beagle, Collie, Pudel oder Schäferhund, sind anfälliger als andere Rassen. Männliche und weibliche Tiere sind gleichermaßen betroffen. Man vermutet auch, dass Epilepsie weitervererbt werden kann.

Ablauf eines Epilepsieanfalls

Bei einem Epilepsieanfall unterscheidet man drei Phasen: In der einleitenden Phase verhält sich der Hund unruhig, anhänglich, hat einen merkwürdigen Blick, will nach draußen, kurz: er verhält sich anders als normal. Diese einleitende Phase kann ein paar Minuten bis einige Tage dauern. Der eigentliche Anfall  beginnt meist mit dem Umfallen des Tieres. Anschließend tritt eine Art Versteifung durch lang anhaltende Krämpfe von Pfoten und Körper auf, der eine Entspannung mit kurz anhaltenden Krämpfen folgt. Der Hund kann während des Anfalls das Bewusstsein verlieren. Die gesamte Dauer des Anfalls beträgt meist nur wenige Minuten. Im Zeitraum nach dem Anfall, sind die Hunde desorientiert, können nur schlecht sehen und sich nur mit Mühe bewegen. Einige Hunde sind während dieser Phase extrem unruhig und laufen rastlos hin und her. Diese Phase kann wenige Sekunden, aber auch einige Tage dauern.

Der erste Anfall ist eine besonders erschreckende Erfahrung für den Hundebesitzer. Infolge treten die Anfälle in immer kürzeren Abständen auf. Zwischen den Anfällen erscheint der Hund völlig normal. Auffällig ist, dass Anfälle nahezu immer im Haus, also in der vertrauten Umgebung, und in Ruhephasen auftreten. Anstrengung und täglicher Auslauf schaden dem kranken Tier also in keiner Weise.

Was tun bei einem Anfall?

Während eines Anfalls kann der Hundehalter nur wenig tun. Er sollte aber den Anfall sorgfältig dokumentieren. Das geht beispielsweise sehr einfach mit der Videofunktion eines Handys. Während eines Anfalls sollte man sich ansonsten zurückhalten. Ein Anfall, der einmal begonnen hat, kann nicht mehr gestoppt werden. Am besten ist es dann, ruhig zu bleiben und keine Panik zu verbreiten. Man kann allenfalls dafür sorgen, dass sich der Hund nicht verletzt. Einige Hunde werden ruhig, wenn Sie sanft zu Ihnen sprechen.

Behandlung einer Epilepsie beim Hund

Während der Behandlung ist viel Geduld gefragt. Die ersten Erfolge zeigen sich meist erst nach drei bis vier Wochen. Es dauert eine Weile, bis der Tierarzt die richtige Medikamenteneinstellung gefunden hat. Entsprechend verlängert sich die Beobachtungsphase bei einem Dosierungswechsel um jeweils weitere vier Wochen. So kann es Monate dauern, bevor eine Besserung klar erkennbar wird. Auch während dieser Zeit sollte der Hundehalter ein genaues Tagebuch über die Anfälle führen. Ist die richtige Dosierung dann gefunden, müssen die Medikamente lebenslang verabreicht werden. Damit kann ein Hund sehr gut leben.

Informationen: Bundesverband für Tiergesundheit e.V.

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