Ernährung und Gesundheit beim Hund

Ohrenerkrankungen beim Hund

Tierhalter sollen die Ohren ihrer Hunde regelmäßig kontrollieren. © Foto: BfT/Klostermann
Tierhalter sollen die Ohren ihrer Hunde regelmäßig kontrollieren. © Foto: BfT/Klostermann

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Die häufigste Ohrerkrankung beim Hund die Otitis externa - eine Entzündung des äußeren Gehörgangs. Umgangssprachlich spricht man auch von Ohrenzwang. Die Erkrankung ist stets mit Schmerzen verbunden. Anzeichen für eine Otitis externa sind übler Geruch aus dem Ohr, ständiges Kopfschütteln und heftiges Kratzen am Ohr.

Wie entsteht eine Ohrenentzündung beim Hund?

Ursachen für eine Entzündung des Außenohrs können beispielsweise Parasiten, meist Milben, Allergien sowie Fremdkörper im äußeren Gehörgang sein. Ohrmilben sind bei Hunden seltener, dafür aber verstärkt im Welpenalter. Milben rufen im Ohr eine allergische Reaktion hervor, schon wenige Milben können eine Entzündung auslösen. Neben den eigentlichen Verursachen, gibt es auch rassetypische und anatomische Besonderheiten, die eine Ohrenerkrankung begünstigen.

Rassetypische Merkmale begünstigen Ohrenerkrankungen beim Hund

Zu solchen rassetypischen Merkmalen zählen z.B. eine starke Behaarung im Ohr. Betroffen sind beispielsweise Pudel, drahthaarige Terrier und Schnauzer. Auch Hunde mit einer Ohrstellung, die das Ansammeln von Ohrenschmalz begünstigt, leiden häufiger unter Ohrenentzündungen. Dazu zählen unter anderem Jagdhunde, Bassets oder Terrier. Auch bei Schäferhunden, Terriern, Neufundländern, Münsterländern, Sennenhunden oder Bernhardinern gibt es anatomische Verhältnisse, die Ohrenprobleme fördern. Der Cocker Spaniel vereint viele dieser Merkmale und ist somit am häufigsten von Ohrenerkrankungen betroffen. Auch die übertriebene, beziehungsweise falsche Ohrpflege mit Wattestäbchen begünstigt einen Ohrenentzündung.

Aufrechterhaltende Faktoren verschlimmern den Entzündungsverlauf. Ist die natürliche Immunabwehr eines entzündeten Ohres erst einmal gestört, können sich Bakterien, Pilze oder Hefen, die eigentlich zu den normalen Bewohnern des Ohres zählen, ungehemmt vermehren. Das Ohr reagiert darauf mit verstärkter Ausscheidung von Ohrenschmalz, der durch die bakterielle Zersetzung zu unangenehmen Geruch führt. Weiterhin kann es zu Wucherungen der Ohrinnenhaut kommen, die letztendlich zum völligen Verschluss der Ohröffnung führen können. Nun drücken Eiter und Ohrenschmalz auf das Trommelfell, im schlimmsten Fall reißt dieses. Damit ist der Weg frei und die Entzündung kann sich auf das Mittel- und Innenohr ausbreiten. Ist erst einmal das Innenohr betroffen, führt dies zu schweren Erkrankungen mit Fieber und Gleichgewichtsstörungen.

Ohrenerkrankungen früh behandeln

Die Behandlung einer Ohrenentzündung ist unbedingt notwendig, damit es nicht zu weitreichenden Erkrankungen beim Hund kommt. Es gilt die Devise: Je früher, desto besser. Im akuten Anfangsstadium ist die Behandlung auch viel einfacher und erfolgversprechender. Wird die Entzündung nicht bemerkt oder nicht konsequent genug behandelt, so kann sie über Jahre bestehen bleiben und chronisch werden. Die Behandlung einer chronischen Ohrenentzündung ist langwierig, oft schwierig und manchmal nur unter Narkose möglich. Manchmal kann nur noch eine Operation, bei der der ganze äußere Gehörgang freigelegt wird, dem Hund Erleichterung verschaffen.

Dem Tierarzt steht eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Zu Beginn einer Therapie ist eine vorsichtige und gründliche Reinigung des Gehörgangs wichtig. Ohrgangsspülungen beseitigen Entzündungssekrete und Ohrenschmalz. Sie entziehen damit den Krankheitserregern (Bakterien, Pilze, Hefen etc.) den Nährboden. Die gelösten Beläge lassen sich mit Wattetupfern (niemals mit Wattestäbchen!) entfernen. Anschließend wird eine Ohrsalbe eingebracht, die ein Antibiotikum und einen Wirkstoff gegen Pilze enthält. Ein Anteil an Cortison lindert Juckreiz und Schmerzen und bringt die entzündlichen Erscheinungen zum Abklingen. Sind Milben vorhanden, wählt der Tierarzt ein Medikament, das zusätzlich ein Akarizid enthält. Bei schweren, eitrigen Entzündungen kann auch eine systemische Behandlung mit Antibiotika nötig sein.

Die Behandlung mit Spüllösungen und Ohrensalben kann der Hundehalter zu Hause selber weiterführen. Die Behandlung sollte allerdings niemals ohne eine Abschlussuntersuchung durch den Tierarzt abgebrochen werden. Stellt man die Behandlung zu früh ein, können Bakterien und Milben überleben, sich erneut vermehren und nach rascher Zeit erneut eine Entzündung im Ohr hervorrufen. Hundehalter sollten die Ohren ihrer Tiere regelmäßig beobachten und bei Verdacht auf eine Ohrenerkrankung den Tierarzt aufsuchen.

Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
www.bft-online.de

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