Ernährung und Gesundheit beim Hund

Schmerzen erkennen und behandeln

Älterer Hund beim Spaziergang
Schmerztherapien können bei älteren Hunden die Lebensqualität deutlich verbessern. Foto: © Klostermann/BfT

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Ob ein Hund Schmerzen hat, ist nicht einfach zu erkennen. Denn zu den natürlichen Schutzmechanismen von Tieren gehört es, Schmerzen möglichst zu verbergen, weil Zeichen von Schwäche in der freien Natur den Tod bedeuten können. Ja nichts anmerken lassen, um nicht vom Rudel ausgeschlossen zu werden, so lautet die Devise. Gewisse Verhaltensveränderungen, dich sich oft über einen längeren Zeitraum entwickeln, können aber Zeichen von Schmerzen sein.

Woran erkennt man ob ein Hund Schmerzen hat?

Ein Hund drückt seine Befindlichkeit vorwiegend durch Körpersprache aus. Für den Halter ist es daher wichtig, den Hund zu beobachten und seine Körpersprache richtig zu deuten. Folgende Verhaltensänderungen können Anzeichen für geringe oder mittelgradige Schmerzen sein:

  • Hund sucht vermehrt die Nähe seines Besitzers
  • Veränderte Körperhaltung (leichte Lahmheit, aufgezogener Bauch)
  • Ängstliche Körperhaltung und ängstlicher Gesichtsausdruck (gesenkter Kopf-Hals-Bereich)
  • Blick zum schmerzhaften Bereich / Belecken der schmerzhaften Stelle
  • Abwehrreaktion beim Betasten der schmerzhaften Stelle (eventuell mit Jaulen, Winseln)
  • Abweichungen vom normalen Verhalten (inaktiv bis apathisch oder unruhig bis aggressiv)
  • Verminderter Appetit
  • Vernachlässigte Fellpflege

Schmerzmanagement beim Hund

Schon beim ersten Verdacht sollten Hundehalter sofort den Tierarzt aufsuchen, denn der Schmerz ist häufig ein Indiz für eine schwerwiegende Erkrankung wie beispielsweise Arthrose, Hüftprobleme oder Magen-Darm-Erkrankungen. Die Verhaltens-Warnsignale helfen dem Tierarzt, nicht nur die Krankheit selber, sondern auch Ausmaß und Ursache des Schmerzes zu bestimmen und eine anschließende Schmerztherapie einzuleiten.

Mit einem rechtzeitigen Erkennen von Schmerzen lässt sich auch verhindern, dass aus vorerst akuten im Laufe der Zeit chronische Schmerzen werden. Eine frühzeitige Gabe von Medikamenten verhindert darüber hinaus das Phänomen des so genannten Schmerzgedächtnisses, bei dem die betroffenen Hunde auch dann noch unter Schmerzen leiden, wenn sie längst wieder gesund sind. Schmerztherapien können zudem bei älteren und chronisch kranken Hunden die Lebensqualität erheblich verbessern.

Schmerztherapie bei Operationen

Die Gabe von Schmerzmitteln ist auch bei operativen Eingriffen sinnvoll. War man früher der Meinung, dass der Schmerz nach einer Operation förderlich ist, weil sich das kranke Tier dann weniger bewegt, weiß man heute, dass schmerzfreie Tiere schneller genesen. Es gilt als wissenschaftlich gesichert, dass sich auch Schmerzen vor der Operation wesentlich auf die Schmerzempfindlichkeit nach der Operation auswirken und daher kontrolliert werden müssen.

Vor allem in den letzten Jahren wurden für Hunde moderne Medikamente entwickelt, die akute und chronische Schmerzen lindern können und in hohen Dosierungen und teilweise auch ein Leben lang gut verträglich sind.

Informationen: Bundesverband für Tiergesundheit

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