Hundehaltung und Hundeverhalten

Angst bei Hunden

Ursachen, Tipps zur Erkennung und Hilfestellungen

Hund leckt sich übers Maul
Leckt sich der Hund über die Schnauze, kann das ein Zeichen von Stress oder Angst sein. Foto: Huskyherz/Free-Photos - pixabay.com

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Für Angst bei Hunden gibt es viele Auslöser. Richtig damit umzugehen, gleicht einer Wissenschaft. Zumindest, wenn es an Erfahrung mangelt und das Verständnis für die Verhaltensweisen. In diesem Beitrag finden Sie Informatives über mögliche Ursachen, die Körpersprache ängstlicher Hunde und Anregungen, um Vierbeiner beim Bewältigen ihres Alltags sinnvoll zu unterstützen.

Auslöser für Ängste bei Hunden

Welche Situationen bei Hunden Angst auslösen, ist unter anderem von seiner Persönlichkeitsstruktur abhängig. Die Wahrnehmung von Gefahren ist subjektiv, sowohl bei Menschen als auch Hunden. Während der eine Vierbeiner zum Beispiel durch einen platzenden Luftballon traumatisiert wird, ist es beim anderen ein Angriff durch einen Artgenossen. Eine entscheidende Phase im Leben eines Hundes, sind dahingehend die ersten Lebenswochen, auch Prägephase genannt. Was Welpen in dieser Zeit nicht kennenlernen, kann im Erwachsenenalter große Probleme bereiten. Ob Autos, Kinder, verschiedene Bodenbeläge, bestimmte Geräusche oder vieles mehr. Hunde, die in besonders naturnahen Regionen aufgewachsen sind und nicht mit typischen Reizen einer Großstadt konfrontiert wurden, kommen quasi von Natur aus schlechter mit ihnen zurecht. Ziehen sie in ein neues Zuhause, wo sie mit unbekannten Umwelteinflüssen konfrontiert werden, ist Verunsicherung oft vorprogrammiert. Auch die Gene spielen eine Rolle: Es gibt Hunderassen, die deutlich weniger schreckhaft sind als andere. So lassen sich etwa Herdenschutzhunde und alle Hunde, die zum Hüten von Haus und Hof gezüchtet wurden, generell nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Als wachsam, mutig und furchtlos gelten z.B. auch alle Terrierrassen.

Angst erkennen – Körpersprache „lesen“

Empfundene Angst kann mit diversen Symptomen einhergehen. Angstschweiß, wie ihn Menschen kennen, macht sich beim Hund durch feuchte Pfotenabdrücke bemerkbar. Auch beschleunigtes Hecheln, Zittern und erhöhter Speichelfluss deuten auf Angstzustände hin. Zudem macht die Körpersprache darauf aufmerksam. Um Hunden helfen zu können, ist es zwingend erforderlich Angstzustände rechtzeitig zu erkennen. Wir haben einige Beispiele arrangiert, die diesen Zustand widerspiegeln können:

  • große Pupillen
  • am Nacken angelegte Ohren
  • abgesenkter Kopf (vermittelt Unsicherheit)
  • hängende Rute
  • Rute wird unter dem Bauch getragen
  • ausgeprägter Rundrücken
  • über die Schnauze lecken (stressbedingt)
  • Körperschwerpunkt liegt hinten
  • erstarrte Körperhaltung
  • starker, plötzlicher Haarausfall
  • extreme Schuppenbildung (weiß)
  • gesträubte Nackenhaare

Angst löst im Körper bestimmte Prozesse aus. Unter anderem wird vermehrt Adrenalin produziert sowie das Hormon Glucagon. Das Ergebnis: Herzfrequenz und Blutzuckerspiegel steigen. Der Organismus stellt möglichst viel Energie bereit, um auf die beängstigende Situation zu reagieren. Das kann so weit reichen, dass der Hund unkontrolliert Kot und Urin absetzt, weil sein Körper damit die Aktivität des Magen-Darm-Trakts verringert und das Maximum an Energie für Flucht oder Angriff bereitstellt.

CBD Öl zur Linderung von Ängsten

Um das verhaltenstherapeutische Training mit ängstlichen Hunden zu fördern, ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Gut ernährte Hunde, die mit allen Nährstoffen versorgt werden, sind ausgeglichener und zufriedener. Ein Allgemeinzustand, der für Trainingserfolge unverzichtbar ist. Auch Nahrungsergänzungen können beim Trainieren unterstützen. Cannabidiol (CBD) ist ein Bestandteil der Hanfpflanze, das anders als THC nicht psychoaktiv wirkt. Stattdessen agiert es mit dem Endocannabinoid-System, einem körpereigenen Teil des Nervensystems, das sowohl Menschen als auch Hunde besitzen. Deshalb erfreut sich CBD Öl bei Menschen gleichermaßen großer Nachfrage. Es kann bei Hunden ebenso positive Effekte erzielen.

Cannabidiol dockt an die beiden Rezeptoren CB1 und CB2 des Systems an und nimmt damit Einfluss auf diverse Körperfunktionen. Aufgrund der angstlösenden Wirkung kann CBD Öl das Wohlbefinden steigern und dafür sorgen, dass Hunde stressige Situationen besser meistern. Das Öl lässt sich bei Bedarf und Verträglichkeit als Nahrungsergänzungsmittel zeitlich unbeschränkt verabreichen. Im Ratgeber eines Haustierportals zu einem CBD Öl Test für Hunde wurden folgende Dosierungen als grobe Orientierungshilfe zusammengefasst:

Körpergewicht Menge pro Woche
bis zu 12 kg 2,5 bis 5 ml
zwischen 12 und 25 kg    5 bis 10 ml
mehr als 26 kg 10 bis 15 ml

Grundsätzlich muss die Gabe von CBD Öl in kleinen Schritten gesteigert werden. Am ersten Tag wird lediglich ein Tropfen oral verabreicht oder auf das Hundefutter getropft. An jedem weiteren Tag wird jeweils ein zusätzlicher Tropfen gegeben, bis die empfohlene Menge erreicht ist. Beim Kauf ist auf hochwertige Trägeröle, ein schonendes Extraktionsverfahren und den biologischen Anbau zu achten. 

Weitere Informationen über CBD-Produkte können dem Dokument des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz entnommen werden.

Training erfordert Fingerspitzengefühl

Der erste Schritt, um ängstliche Hunde zu therapieren, besteht darin, das Vertrauen zu seiner Bezugsperson aufzubauen beziehungsweise zu verbessern. Mangelt es an einer vertrauensvollen Beziehung, ist das Training zum Scheitern verurteilt. Vertrauen hilft dem Tier in stressigen Situationen besser zurecht zu kommen. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung macht der Besitzer, in dem er Verantwortung übernimmt, seinem Hund Sicherheit und Souveränität vermittelt. Das erfordert Übung und Geduld.

Eine weitere wichtige Maßnahme, ist ein geregelter Tagesablauf. Gemeint ist damit kein starrer Ablauf von Tätigkeiten, sondern sinnvolle Routinen, die zum Alltag der Familie passen und dem Hund Stabilität sowie Orientierung geben. Ebenfalls wichtig: Erholsamer Schlaf und Ruhephase. Hunde brauchen Zeit, um Stresshormone abzubauen und Erlebtes zu verarbeiten.

Ein zentraler Faktor im Training ängstlicher Hunde ist das Stärken des Selbstbewusstseins. Dies gelingt unter anderem mit Beschäftigung. Ob sich Apportieren, Fährtenspiele oder das Erlenen von Tricks eignen, muss individuell entschieden werden. Genau wie der gesamte Trainingsplan. Die Anwendung allgemeiner Ratschläge aus Literatur, Fernsehen und Internet ist bei konkreten Angsthunden nicht empfehlenswert, weil die Anzeichen von Laien oft falsch gedeutet werden. Beispielsweise hängen die Trainings- beziehungsweise Therapieansätze erheblich davon ab, ob tatsächlich ein Trauma vorliegt oder die Reaktion durch Reizüberflutung ausgelöst wurde. Zur Schwerpunktarbeit Angsthunde heißt es auf der Internetpräsenz der Hundeschule von Doreen Hörchner, die nach der DOGS Trainingsphilosophie von Hundeprofi Martin Rütter agiert: „Den wirklich passenden Trainingsweg zu finden, erfordert Sachkenntnis, eine sehr gute Beobachtungsgabe und Erfahrung im Umgang mit Angsthunden.“ 

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