Hundehaltung und Hundeverhalten

Bevor Sie einen Hund kaufen...

Auch im Tierheim warten Welpen auf ein neues Zuhause. © Foto: W. Dabrowski | Dreamstime.com
Auch im Tierheim warten Welpen auf ein neues Zuhause. © Foto: W. Dabrowski | Dreamstime.com

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Meistens geht der Wunsch nach einem Hund von den Kindern aus. Sie wollen einen neuen Spielgefährten, der immer für sie da ist. Hoch und heilig wird versprochen, sich brav um den Hund zu kümmern. Nach einigen Tagen oder Wochen ist bei manchen Kindern dieses Versprechen auch schon vergessen. Auch die Eltern denken oft nicht an den hohen Zeitaufwand, den sie in einen Hund investieren müssen. Viele sind überfordert und sehen schon nach kurzer Zeit keine andere Lösung mehr, als den Hund ins Tierheim abzuschieben.

"Zu allererst sollten Sie sich fragen, ob Ihre Lebenssituation stabil genug ist, um einen Hund zehn bis 20 Jahre lang betreuen zu können." gibt Andrea Swift, Geschäftsführerin des Verein Pfotenhilfe, zu bedenken.

Folgende Fragen sollten Sie sich vor dem Kauf eines Hundes stellen:

  • Wird es immer jemanden geben, der Zeit hat, täglich ausgiebig mit Ihrem Hund spazieren zu gehen?
  • Ist Ihre Wohnung groß genug, damit sich dieser darin wohlfühlen kann?
  • Können Sie, abgesehen von den täglichen Futterkosten, auch Geld für hohe Tierarztrechnungen aufbringen (Was kostet ein Hund)?
  • Gibt es jemanden, der auf Ihr Tier kurzfristig, bei Krankenhausaufenthalten und während Ihres Urlaubes aufpassen kann?
  • Hat eines Ihrer Familienmitglieder eine Hundeallergie?
  • Sind alle Familienmitglieder mit dem neuen Hausgenossen einverstanden?

Wenn all diese Fragen geklärt sind, und ein Hund immer noch in Frage kommt, ist noch zu beachten, dass Hunde sehr soziale Wesen sind und daher am liebsten rund um die Uhr bei Ihnen wären. Optimal wäre es also, wenn Sie den Hund zur Arbeit mitnehmen könnten. Auch die Urlaubsplanung muss auf den Hund abgestimmt werden. Soweit möglich sollten Sie ihn in den Urlaub mitnehmen, damit der Vierbeiner nicht zu lange von Ihnen getrennt ist. Flugreisen bedeuten großen Stress und sind daher für Hunde ungeeignet.

Nun stellt sich noch die Frage, woher der Hund stammen soll. In Tierhandlungen bekommen viele Menschen das Gefühl, die armen Tiere "retten" zu müssen und kaufen diese. Dadurch wird das Geschäft aber nur weiter angekurbelt und Nachschub gebracht, den das gleiche Schicksal erwartet. Oft müssen die in Tierhandlungen angebotenen Welpen bereits am Weg dorthin lange Transportwege und damit verbundene Strapazen auf sich nehmen. Der mehrmalige Platzwechsel - schon in diesem jungen Alter - führt zu großem Stress, der für das weitere Leben nicht ohne Folgen bleibt.

Wenn Sie sich bereits für eine spezielle Hunderasse entschieden haben, und einen Hund von einem Züchter kaufen wollen, achten Sie darauf, dass es sich um einen seriösen und erfahrenen Hundezüchter handelt (Rasse- und Zuchtvereine in Österreich). Denn auch unter Hundezüchtern gibt es unseriöse Händler. Mitunter stammen die Welpen aus illegalen Welpenzuchtanlagen, wo sich niemand um ihre Gesundheit kümmert und sie oft viel zu früh von der Mutter getrennt werden. Achten Sie daher beim Welpenkauf auf die Seriosität des Züchters!

Ein Tier aus dem Tierheim bei sich aufzunehmen, ist sicherlich eine besonders schöne Art, einem Lebewesen ein Zuhause zu geben. In einem gut geführten Tierheim werden nur geimpfte, entwurmte und kastrierte Tiere vergeben. Auch gibt es viele Rassehunde und Welpen, die im Tierheim auf ein neues Zuhause warten. Es kann jedoch vorkommen, dass Hunde aus dem Tierheim aufgrund ihrer Erfahrungen manchmal das Vertrauen zu Menschen verloren haben und daher mehr Zuwendung und Zeit benötigen, um eine Beziehung zu Ihrem neuen Besitzer aufbauen zu können.

In allen Fällen gilt: Die Entscheidung, einen Hund aufzunehmen, muss wohlüberlegt sein.

Quelle: (OTS)

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