Hundehaltung und Hundeverhalten

Hunde nehmen Kindern Stress

Hunde als Stress-Dämpfer, © Foto: IVH
Hunde als Stress-Dämpfer, © Foto: IVH

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Auch Kinder leiden unter Stress – speziell in der Schule. Ein Referat zu halten, eine mündliche Prüfung zu absolvieren oder eine schwierige Matheaufgabe an der Tafel zu lösen sind typische Stresssituationen für viele Schulkinder. Würde der Unterricht von einem Schulhund begleitet, wäre die Situation wesentlich entspannter.

Hunde bauen Stress ab

Die positiven Effekte von Hunden auf Kinder oder auch erwachsene Menschen in Stresssituationen werden seit längerer Zeit von einer deutsch-österreichisch-schweizerischen Forschergruppe untersucht. So konnte bei einem Test nachgewiesen werden, dass das Stresshormon Kortisol bei Kindern in Prüfungssituationen abnimmt, wenn ein Hund als soziale und emotionale Unterstützung zur Seite steht. Auch zeigten sich die Kinder in Anwesenheit eines Hundes viel aktiver. Der stressreduzierende Effekt ist demnach nicht nur auf die bloße Anwesenheit des Hundes zurückzufürhen, sondern auf eine aktive Kind-Hund-Interaktion.

Verantwortlich hierfür ist nach bisherigen Erkenntnissen das „Wohlfühl-Hormon“ Oxytocin. Die Forscher gehen davon aus, dass die Berührung des Hundes in der für die Kinder schwierigen Situation die Bildung einer großen Menge Oxytocin bewirkt und entsprechend der Kortisolspiegel sinkt.

Gerade Kinder, denen es schwerfällt, anderen Menschen zu vertrauen, die schlechte Erfahrungen in der Familie, vielleicht sogar traumatische Erlebnisse verarbeiten müssen, reagieren in Stresssituationen mit einer erhöhten Ausschüttung des Hormons Kortisol“, so Prof. Dr. Henri Julius, Leiter des deutschen Forscherteams. „Werden die Kinder in einer verunsichernden Situation von einem Hund begleitet, steigt der Stresspegel viel weniger an und sinkt viel schneller als bei Kindern, die keinen Vierbeiner an ihrer Seite haben“, so Julius weiter.

Tiergestützte Therapie bei Kindern

Besonders für Kinder mit Bindungsproblemen kann also ein Hund ein wertvoller emotionaler Unterstützer sein. Tiere und im speziellen Hunde sind als vierbeinige Therapeuten rasch und effizient zu Hilfe, wo Menschen keinen Zugang mehr zu verletzten Kinderseelen haben. Daher wird auch in Therapiesituationen mit Kindern der Einsatz von Hunden sei einigen Jahrzehnten praktiziert. Auch in Krankenhäusern, Psychiatrien und Hospizen werden Haustiere eingesetzt, um Stress und Einsamkeit zu reduzieren.

Informationen: Uni Wien

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