Hundehaltung und Hundeverhalten

Mobbing unter Hunden

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Hundehalter kennen die Situation: Gerade spielen ihre Hunde noch vergnügt miteinander und plötzlich kippt die Stimmung: Die Spielsituation heizt sich auf und aus dem munteren Toben wird eine Hetzjagd. Dabei wird ein Hund von allen anderen gejagt, verbellt und traktiert. Der so gemobbte Hund ist dem Gezerre und der Bedrängnis von Seiten der Mobbingmeute ausgesetzt und steht unter großem Stress. Experten geben Tipps, was Hundehalter in einer solchen Situation tun können.

Einschreiten bevor die Situation eskaliert

"Auch wenn es üblicherweise heißt, dass Hunde solche Situationen untereinander ausmachen, so stimmt dies nur bedingt", erklärt Indra Kley, Kampagnenleiterin bei Vier Pfoten. Hunde unterscheiden sich in Größe, Kraft, Ausdauer und Temperament. Sind die raufenden Hunde charakterlich und körperlich ebenbürtig, können sie den Konflikt unter Umständen auch untereinander austragen. Anders jedoch ist die Situation, wenn das gemobbte Tier eher defensiv und den Angriffen der vierbeinigen Rüpel rein körperlich nicht gewachsen ist. Hier ist das Eingreifen seines Besitzers nötig. Er sollte seinen Hund aus der unangenehmen Situation herausholen bzw. ihm Schutz bieten und dafür sorgen, dass er wieder zur Ruhe kommt.

Die anderen Hundehalter sind ebenfalls gefordert einzugreifen, ihre Hunde aus der Gruppe zu lösen und "herunterkühlen" zu lassen. Im Gegensatz zu dem unterlegenen Hund lassen sich die angreifenden Hunde aber mitunter nicht so einfach durch Zurufe beruhigen. In diesem Fall ist ein Eingreifen notwendig. "Ziehen Sie Ihren Hund ruhig und bestimmt aus der Gruppe heraus. So kann die Situation entschärft werden", empfiehlt Indra Kley.

Mögliche Folgen bei Nicht-Einschreiten

Welche Folgen kann unterlassene Hilfeleistung bzw. unterlassenes Einschreiten für die Hunde haben? Der gemobbte Hund kann das Vertrauen zu seinem Menschen verlieren und mit der Größe und dem Aussehen der angreifenden Tiere stets gefährliche Situationen verbinden. Der mobbende Hund hingegen lernt daraus, dass es in Ordnung ist, andere Tiere zu tyrannisieren und wird auch vor dem nächsten schwächeren Kandidaten keinen Halt machen.

Ursachen für Mobbing unter Hunden

Die Ursachen für eine Mobbingsituation sind vielfältig. Das kann zum einen schlicht eine Stimmungsübertragung innerhalb einer Gruppe sein, es kann aber auch darum gehen, eigene Schwächen kompensieren. Und letztlich machen Hunde leider die Lernerfahrung, dass Mobbing Spaß macht. Deswegen ist es auch so wichtig, derartige Handlungen gleich zu unterbrechen, da die Hunde das sonst "abspeichern" und immer wieder machen wollen.

Mobbing-Situationen vorbeugen

Um Mobbing-Situationen von vornherein zu vermeiden, empfiehlt es sich, seinen Hund genau zu beobachten und rechtzeitig einzugreifen, wenn sich eine derart ungünstige Gruppendynamik anzubahnen droht. Beim Spiel sieht man es den Hunden an, wenn alle Spaß haben, auch wenn es immer wieder zum Rollentausch kommt: Aus dem Gejagten wird der Jäger und andersherum. Günstig bzw. von Vorteil ist es, Hunde miteinander spielen zu lassen, die ähnliche körperliche Voraussetzungen haben, einander mögen und rassespezifisch zusammen passen.

Informationen: OTS / Vier Pfoten

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