Neues und Kurioses

Gefahr für Hunde: Hitze im Auto hat auch heuer Saison

21.07.2020

Wien (OTS)

Infoplakat Hund im Auto
Durch die Sonneneinstrahlung und den Glashauseffekt kann es SCHNELL zu Lufttemperaturen von über 50° Celsius im Wageninneren kommen. Flyer: www.tieranwalt.at

Anzeige

Die große Hitze ist in diesem Sommer bislang ausgeblieben. „Die Gefahr für Hunde, die im Auto zurückgelassen werden, ist jedoch genauso groß wie in jedem Sommer, und daher informieren wir auch heuer wieder zu den Gefahren für die Tiere im Auto“, so Tierschutzstadträtin Ulli Sima. Sie appelliert an alle Tierfreunde und Hundehalter, diese Gefahren nicht zu unterschätzen.

„Einige Menschen glauben, dass aufgrund der relativ milden Temperaturen und des wechselhaften Wetters das Gebot, den Hund ja nicht im Auto zurückzulassen, heuer nicht gilt“, warnt Eva Persy, Leiterin der Tierschutzombudsstelle Wien. „Dabei ist genau das Gegenteil der Fall, gerade weil das Wetter so unbeständig ist und schnell umschlägt.“ Elf Fälle von in Autos zurückgelassenen Hunden sind heuer schon in Wien gemeldet worden.

Auto wird zum Backofen

Bereits ab einer Außentemperatur von 20 Grad Celsius kann das Auto zur tödlichen Falle für Hunde werden. „Konkret heißt das: Ein bei 24 Grad in der Sonne geparktes Auto kann innerhalb von 20 Minuten eine Innentemperatur von 48 Grad erreichen. Für Hunde führt dies in kurzer Zeit zu einem lebensbedrohlichen Zustand oder sogar zum Tod!“, so Persy.

Studien zeigen, dass etwa die Hälfte aller Hitzschlag-Patienten trotz intensiver tierärztlicher Betreuung nicht gerettet werden können. Für viele überraschend: Der Tod aufgrund eines Hitzschlags kann bis zu 48 Stunden nach dem Vorfall eintreten. Selbst wenn ein Hund lebend aus einem überhitzten Auto befreit werden kann, gibt es somit keinerlei Garantie, dass er tatsächlich überlebt.

Zivilcourage ist gefragt

Entdeckt man einen Hund, der bei Hitze im Auto eingesperrt ist, ist Zivilcourage gefragt. Wenn Sie als Passant einen Hund in einem heißen Auto vorfinden, sollten Sie jedoch nicht selbstständig einschreiten und das Auto beschädigen, denn sonst macht man sich der Sachbeschädigung schuldig.

Ist der Fahrzeughalter nicht auffindbar, rufen Sie auf jeden Fall die Polizei (133) oder in Wien die Magistratsabteilung Veterinärdienste und Tierschutz (01/4000-8060). Diese wird dann mit der Feuerwehr das Fahrzeug öffnen, um das in Not geratene Tier zu retten. 

Die wichtigsten Tipps in Kürze

Wenn der Hund stark hechelt, apathisch da liegt und/oder nicht oder kaum auf Klopfen und Bewegungen an der Scheibe reagiert, dann

  • Sofort die Polizei unter 133 rufen und Autokennzeichen durchgeben
  • Den Wagen öffnen (lassen) und das Tier befreien
  • Erste Hilfe leisten: Den Hund in den Schatten bringen und mit frischem, lauwarmem Wasser versorgen. Bitte kein kaltes Wasser geben oder über den Hund gießen – das belastet den Kreislauf zusätzlich!
  • Den Hund umgehend medizinisch versorgen lassen
Wenn der Hund ansprechbar ist, dann
  • Lenker ausrufen lassen, wenn möglich (z.B. im Supermarkt, Shopping-Center)
  • Beim Wagen bleiben und Zustand des Hundes beobachten
  • Wenn sich der Zustand des Tieres verschlechtert, dann Polizei rufen, Autokennzeichen durchgeben, Wagen öffnen (lassen), Hund im Schatten mit Trinkwasser versorgen und ggf. veterinärmedizinisch behandeln lassen

Strenge Strafen für verantwortungslose Hundehalter

Personen, die ein Tier einer derart qualvollen Situation aussetzen, können für ihr Verhalten laut Tierschutzgesetz zur Rechenschaft gezogen werden – mit einer Geldstrafe von bis zu 3.750 Euro (im Wiederholungsfall bis zu 7.500 Euro). Außerdem droht eine Anzeige nach dem Strafgesetzbuch (§222).

Informationen: www.tieranwalt.at

Lesen Sie dazu auch: Hunde im Sommer - Hitzetipps

Anzeige

Zurück