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Hunde werden immer älter

14.04.2015

BfT

Hund auf Rampe
Im Alter leidet auch die Beweglichkeit der Hunde. Kreative Ideen sind dann gefragt. Foto: © BfT/Klostermann

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Die Lebenserwartung steigt nicht nur beim Menschen weltweit kontinuierlich an, auch Hunde werden immer älter. Daher sind Vorsorgeuntersuchungen beim Hund ebenso wichtig wei bei uns Menschen. Sie können helfen, Krankheiten rechtzeitig zu erkennen und den Lebensabend des treuen Vierbeiners so angenehm wie möglich zu gestalten.

Altern ist grundsätzlich keine Krankheit – weder beim Menschen noch beim Hund. Dennoch lässt die Leistungsfähigkeit bei allen Lebewesen mit den Jahren nach und erste körperliche Schwächen und altersbedingte Krankheiten machen sich bemerkbar. Das Fell ergraut, das Gehör lässt nach, der Appetit geht zurück, die Bewegungen fallen schwerer. Der Seniorhund braucht etwas mehr Schlaf und Ruhe und zieht sich gerne einmal mehr zurück. Diese Verhaltensänderungen sind dem Alter geschuldet und kein Grund zur Beunruhigung (siehe auch: Der richtige Umgang mit alten und kranken Hunden). Wann dieser natürliche Alterungsprozess beginnt, ist von Rasse und Größe des Hundes abhängig.

Hundejahre versus Menschenjahre

Während man einen 80-jährigen Menschen durchwegs als alt oder zumindest betagt einstufen kann, lässt sich das Alter eines Hundes nicht eindeutig an seinen Lebensjahren festmachen. Große Hunderassen beispielsweise haben bereits mit sechs Jahren die Seniorenphase erreicht, mittlere Rassen mit acht bis neun Jahren. Kleine Rassen werden sehr viel älter und zählen erst mit neun Jahren zu den Senioren. Ebenso können Übergewicht oder rassenspezifische Krankheitsveranlagungen die Lebenszeit eines Hundes verkürzen.

Hunde- und Menschenalter im Vergleich:

Tabelle Hundealter und Menschenalter im Vergleich

Steigende Lebenserwartung

Eine Studie der Veterinärklinik München aus den 90er Jahren hat ergeben, dass sich die durchschnittliche Lebenszeit beim Hund seit Mitte der 80er Jahre um rund ein Jahr erhöht hat. Damit einhergehen verständlicherweise eine nachlassende Leistungsfähigkeit, immer häufiger auch altersbedingte Erkrankungen. Herz und Kreislauf können den vierbeinigen Senioren zu schaffen machen, der gesamte Bewegungsapparat leidet unter Abnutzungserscheinungen, Arthrose von Hüft- und Kniegelenk sind häufig diagnostizierte Krankheiten beim Hund. Viele ältere Hunde leiden auch an Diabetes mellitus, andere an einer Nebennierenrindenüberfunktion, dem sogenannten Cushing-Syndrom, das mit zahlreichen und vielseitigen Symptomen einhergeht.

Mehrfacherkrankungen im Alter

Im Alter bleibt es leider häufig nicht bei einer Krankheit. Tierärzte sprechen dann von Mehrfacherkrankungen. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese so genannte Multimorbidität bereits im Alter von sechs Jahren beginnt. Es kann sich dabei um klassische Alterskrankheiten, aber auch um verschleppte Jugendkrankheiten handeln, die bis zum Alter hin chronisch geworden sind.

Geriatrie-Check für Hunde

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen schaffen schnell Gewissheit. Noch besser ist es, Hunde schon vor Eintritt in die Seniorphase dem Tierarzt regelmäßig vorzustellen. Bei frühzeitigen Vorsorgeuntersuchungen hat der Tierarzt die Möglichkeit, das Tier im wahrsten Sinne auf Herz und Nieren zu untersuchen und geeignete Therapien einzuleiten.

Informationen: Bundesverband für Tiergesundheit

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