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Verwaltungsaufwand frisst Hundesteuer

16.04.2013

Salzburg (OTS)

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262.000 angemeldete Hunde gibt es in Österreich. Für die Vierbeiner müssen die Hundehalter Steuer bezahlen. Die Hundeabgabe, die von den Gemeinden eingehoben wird, ist in den vergangenen Jahren teilweise drastisch erhöht worden. Das hat die Tierfreunde Österreichs auf den Plan gerufen, eine Unterschriftenaktion zur Abschaffung der Hundesteuer zu starten.

Dass es auch ohne Hundesteuer geht, beweist der internationale Vergleich: In Dänemark und Frankreich wurde die Hundesteuer bereits in den 1970er Jahren abgeschafft. In Großbritannien - einem Land mit hoher Hundedichte - gibt es seit 1990 keine Hundesteuer mehr. In den darauffolgenden Jahren wurde die Hundeabgabe auch in Schweden, Belgien, Spanien, Italien, Griechenland, Ungarn und Kroatien abgeschafft.

Verwaltungsaufwand steht in keinem Verhältnis zu den Einnahmen

"Die Hundesteuereinnahmen sind sofort durch den Verwaltungsaufwand aufgebraucht", gesteht auch Gemeindebundpräsident Mödlhammer im Interview für Heute-Konkret im ORF II. Damit bestätigt er, was viele Hundehalter seit langem vermuten und Österreichs Club für Haustierhalter seit langem kritisiert. "Wozu brauchen wir eine Hundesteuer in Österreich, die sich selbst auffrisst und mancherorts sogar mehr kostet, als sie einbringt", hinterfragt Dr. Erich Goschler vom Verein Tierfreunde Österreich die Sinnhaftigkeit der Sondersteuer.

Mödlhammer will die Hundesteuer trotzdem einheben, weil Hunde für ihn reiner "Luxus" sind. Dabei vergisst er aber auf Therapiehunde, Hunde als Sozialpartner für einsame Menschen und Hunde als Spielkameraden für Kinder und beweist einmal mehr, wie weit die Politik von den Menschen entfernt ist. Eben jene sozial Schwachen, die sich jeden Cent für ihren treuen Gefährten vom Mund sparen, sind die Opfer dieser hundefeindlichen Politik. Hundehaltung darf aber kein Privileg von Besserverdienern sein.

Erste Erfolge für Initiative zur Abschaffung der Hundesteuer

Die Initiative zur Abschaffung der Hundesteuer zeigt mittlerweile Wirkung und Hundehalter können optimistisch sein. Mit einem Offenen Brief, den die Initiatoren an die Landtagsklubs geschickt haben, wurden bereits zahlreiche politische Unterstützer gewonnen. Vorreiter ist die Steiermark, wo bereits Evaluierungs- und Abänderungsanträge gegen das neue Hundegesetz eingereicht wurden. So betont Bernd Pekari, Pressesprecher des Landtagsklubs der Grünen Steiermark, dass "für die erhöhte Gebühr keinerlei Gegenleistung zu erkennen ist".

Auch in Wien, Niederösterreich, Salzburg, Tirol und Kärnten findet die Initiative zur Abschaffung der Hundesteuer Unterstützung. "Die Hundesteuer ist ein antiquierter Dinosaurier, der nicht nur Hundehaltern, sondern auch Österreichs Wirtschaft schadet. Hunde sind ein enormer Wirtschaftsfaktor, der jährliche Mehrwertsteuereinnahmen in Millionenhöhe schafft", bekräftigt Dr. Erich Goschler.

Eine Marktstudie aus dem Jahr 2004 bestätigt, dass die Kosten für die Errichtung und Pflege von Hundezonen, die Straßenreinigung und den Spitalskosten infolge von Hundebissen in Summe deutlich unter den Einnahmen liegen, die durch die Hundehaltung - direkt oder indirekt - erzielt werden. Dabei ist die - nicht zweckgebundene - Hundeabgabe nur ein kleiner Posten. Zu den Einnahmen durch die Hundeabgabe und die Mehrwertsteuer kommt ein Großteil an personalbezogenen Steuern und Abgaben hinzu. Immerhin sichert die Hundehaltung jährlich über 5.000 Arbeitsplätze in der Güterproduktion genauso wie im Handel, in der Ärzteschaft und bei Vereinen. Die volkswirtschaftliche Bilanz ist also - auch ohne Hundesteuer - deutlich positiv.

Daher appelliert der Verein Tierfreunde Österreich auch an alle Hundehalter, die Initiative zur Abschaffung der Hundesteuer unter www.stoppt-die-hundesteuer.at zu unterstützen.

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