Neues und Kurioses

Warum sich Hunde schütteln

18.08.2012

Hund beim Schütteln
Die Kunst des Trockenschüttelns, Foto: Georgia Institute of Technology

Anzeige

Wer mit dem Hund baden geht, weiß dass man besser einige Schritte zurücktritt, sobald der liebe Vierbeiner aus dem Wasser kommt. Denn der nasse Hund muss sich erstmal kräftig trockenschütteln. Wie wichtig das schütteln für die Tiere ist, und wie stark die Schüttelfrequenz von Tier zu Tier variiert, haben jetzt Forscher am Georgia Institute of Technology herausgefunden.

Die Forscher untersuchten die Schüttelbewegungen von 17 Tierarten. Von Maus über Hund bis hin zum Grizzley maßen sie Größe und Gewicht von insgesamt 33 Tieren. Mit einer Hochgeschwindigkeitskamera zeichneten sie die Schüttelbewegungen der Tiere auf.

Dabei fanden sie heraus, dass die Tiere sich öfter schütteln mussten, je leichter sie waren.
Wenn sich Hunde trockenschütteln, bewegen sie sich etwa achtmal pro Sekunde hin und her. Kleinere Tiere, wie etwa Mäuse, schütteln sich wesentlich schneller. Ein Grizzleybär bringt es hingegen nur auf vier Schüttelbewegungen pro Sekunde. Alle diese Tiere sind nach ihrem Schleudergang in nur wenigen Sekunden bis zu 70 Prozent trocken.

Video: Ein Labrador beim Trockenschütteln

Trockenschütteln spart Energie

Über Jahrmillionen haben Tiere ihren Schüttelmechanismus perfektioniert. Nasses Fell isoliert schlecht, die Verdampfung des eingeschlossenen Wassers entzieht Energie und der Körper kühlt rasch ab. „Es ist also eine Frage von Leben und Tod, bei kühlem Wetter möglichst trocken zu bleiben“, so David Hu, Leiter der Forschungsgruppe.

Das Fell kann auch eine erhebliche Menge an Wasser aufnehmen und den Körper erschweren. Eine nasse Ratte muss zum Beispiel fünf Prozent ihres Körpergewichts zusätzlich mit sich herum schleppen. Daher schütteln sich Tiere auch deshalb rasch trocken, um ihre Energie nicht dafür zu verschwenden, so viel zusätzliches Gewicht mit sich herum zu tragen.

Schleudertrick lose Haut

Tiere mit Fell haben – im Gegensatz zu Menschen – oft reichlich lose Haut, die bei der  starken Schüttelbewegung mitschlackert und und die Bewegung im Fell beschleunigt. Dadurch werden die Tiere auch schneller trocken. Wäre das Hautgewebe fest wie beim Menschen, würden sie hingegen nass bleiben, so die Forscher.

Wenn sich der Hund also nach dem Bade sofort kräftig abschüttelt und dabei alles und jeden in unmittelbarer Nähe mit Wasser bespritzt, ist das keine Frage von Unhöflichkeit, sondern eine evolutionäre Notwendigkeit.

Quelle: Georgia Institute of Technology

Anzeige

Zurück