Hundepflege

Wenn Hunde haaren

Regelmäßiges Bürsten hilft beim Fellwechsel, Foto: ingo anstötz / pixelio.de
Regelmäßiges Bürsten hilft beim Fellwechsel, Foto: ingo anstötz / pixelio.de

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Herbst und Frühjahr sind für Hundebesitzer haarige Zeiten. Denn bei vielen Hunderassen steht der Fellwechsel ins Haus – die Hunde haaren viel mehr als sonst und hinterlassen überall Fellbüschel: In der Wohnung an Möbelstücken, auf dem Teppich, in allen Ecken und an der Lieblingskleidung. Die Experten der Fachmarktkette Fressnapf geben Tipps, wie diese haarige Zeit am besten zu überstehen ist.

Der Wechsel des Haarkleids folgt bei Hunden normalerweise dem natürlichen Jahresrhythmus. Im Frühjahr wird Platz geschaffen für ein angepasstes Sommerfell, im Herbst für ein wärmendes, dichtes Winterfell. So haben Herrchen und Frauchen meist sechs bis sieben Wochen lang gegen unzählige Fellbüschel an Möbeln und Kleidungsstücken zu kämpfen. Ruhe kehrt erst dann wieder ein, wenn sich das Fell neu aufgebaut hat.

Tägliches, intensives Bürsten schafft Abhilfe und stärkt die Bindung

Bis dahin heißt es: täglich bürsten. So halten Sie nicht nur das Haaraufkommen in Ihrer Wohnung in Schach, Sie unterstützen damit auch Ihren Hund, dessen Stoffwechsel in dieser Zeit auf Hochtouren läuft. Abgestorbene Haare, vor allem aus dem Unterfell, können Sie mit der richtigen Bürste mühelos entfernen. Das ist wichtig, damit die Haut atmen kann und sich keine Verfilzungen bilden. Verfilzungen können zu bakteriellen Infektionen, Pilzbefall oder Ekzemen führen. Dem Wohl des Tieres dient auch die Massagewirkung des Bürstens, z. B. mit einem Noppenhandschuh oder einem Gummi-Striegel. Das fördert die Durchblutung und regt den Stoffwechsel an. Beim regelmäßigen Entfernen toter Haare werden gleichzeitig auch Schmutz und Ungeziefer aller Art aus dem Fell entfernt.

Ist Ihr Hund von klein auf ans Bürsten gewöhnt, wird es diese intensive Zeit zu zweit richtig genießen. Denn durch die Nähe und die Streicheleinheiten entsteht ein besonderes Wohlgefühl beim vierbeinigen Freund. Vorausgesetzt ist jedoch, dass das Pflegeritual nur dann durchgeführt wird, wenn Ihr Hund ausgeglichen und entspannt ist.

Widmen Sie Ihrem Hund während des Fellwechsels besondere Aufmerksamkeit, verkürzt sich mitunter die „haarige Phase“. Manche Besitzer schwören zudem auf essentielle Fettsäuren (Futteröle) oder Bierhefe-Präparate, die sie dem Futter beimengen. Auch das wirkt unterstützend, kräftigend und sorgt für ein glänzend schönes Fell.

Krankhafter Haarausfall

Hört das Haaren auch nach mehreren Wochen nicht auf, sollte man allerdings nachforschen, ob es eventuell an einem Nährstoffmangel liegen könnte. Ebenso können Allergien oder andere Hundekrankheiten zu starkem Haaren führen. Ein extremer, büschelweiser Haarausfall, der zu kahlen Stellen führt, hat nichts mehr mit dem jahreszeitlichen Fellwechsel zu tun und muss vom Tierarzt abgeklärt werden.

Der Fellwechsel ist von Hund zu Hund verschieden

Wie lange der Fellwechsel dauert und wie intensiv der Hund in dieser Phase haart, hängt auch stark von Rasse, Geschlecht, Alter und einer allfälligen Kastration ab. Gerade bei kastrierten Hunden zeigt sich, dass sie oftmals das ganze Jahr über vermehrt haaren. Wer auf fliegende Hundehaare – im eigentlichen und im übertragenen Sinne – regelrecht allergisch reagiert und auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte sich im Vorfeld informieren, welche Hunderassen weniger oder gar nicht haaren. Abgesehen von Nackthunden zählen dazu etwa auch der Pudel, der Yorkshire Terrier, der Malteser oder Bologneser.

Ist die Zeit des Haaraufbaus vorbei, können Sie die Abstände zwischen der Fellpflege vergrößern. Je nach Hunderasse und Fell reicht dann wöchentliches Bürsten.

Verfilzungen vermeiden

Wenn sich doch einmal Verfilzungen gebildet haben, lösen Sie lockere Knoten zunächst mit der Hand und dann mit einem Entfilzungskamm ganz vorsichtig auf. Haben sich schon feste Filzplatten gebildet, können Sie diese mit einer Schere einschneiden und versuchen, sie zu entwirren. Beachten Sie jedoch, dass zu starkes Ziehen und Zupfen die Haut des Hundes extrem reizt und die Haare regelrecht rausreißen kann. Im schlimmsten Fall kann nur noch ein Tierarzt oder ein Tiersalon mit einer Schur helfen.

Zubehör für die Fellpflege

Im Handel erhältliche Bürsten und Kämme gibt es für jede Fellart. Bei der Auswahl der Grundausstattung sollte sich jeder Hundehalter gut beraten lassen. Ungeeignete Pflegeutensilien können zum Beispiel bei der Pflege eines besonders langen Hundefells für Mensch und  Hund zu einem unliebsamen Erlebnis werden.

Zum Entfernen der losen Unterwolle während des Fellwechsels gibt es mittlerweile spezielle Kämme und Bürsten, die den Haarausfall des Tiers erheblich reduzieren. Bei stark haarenden Hunden macht sich etwa der so genannte Furminator bezahlt. Abgestorbenes Haar entfernt dieser besonders effektiv und pflegend zugleich.

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