Hundepflege

Zahnpflege beim Hund

Einmal jährlich sollten die Zähne auch vom Tierarzt untersucht werden, Foto: © Maggie Smith / FreeDigitalPhotos.net

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Auch Hunde haben Zahnprobleme. Ob Zahnfleischentzündung oder Zahnausfall – die meisten Hunde bleiben davon nicht verschont. Vor allem kleinere Hunde und Hunderassen mit enger Zahnstellung sind vermehrt von Zahnproblemen betroffen.

Das Gebiss eines Hundes hat 42 Zähne. Diese stehen bei großen Hunden in optimaler Konstellation zueinander und sind relativ weit auseinander gebaut. Dies dient dazu, dass Futterreste sich so nur schwer festsetzen können. Falls sich doch einmal etwas verfängt, werden die Zähne beim nächsten schnellen Laufen durch Zunge und Lefzen automatisch davon befreit. Bei kleineren Rassen ist die Sache anders. Da die Schnauze meist um sehr vieles kürzer ist, ist auch der Zahnzwischenraum sehr eng. Futterreste bleiben leichter hängen, dadurch kann es, sofern die nötige Zahnhygiene fehlt, zu Zahnstein, Zahnfleischentzündung oder sogar Zahnausfall kommen.

Entzündungen des Zahnhalteapparates (Paradontitis) gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Hundes überhaupt. Die Erkrankung beginnt meist bereits im Alter von zwei Jahren. Ursache einer Paradontitis ist neben der individuellen Veranlagung die Anhäufung von bakteriellen Zahnbelägen. Werden die Zähne belagsfrei und sauber gehalten, bildet sich in der Regel auch keine Paradontitis.

Regelmäßige Zahnpflege beugt Zahnbelag und Karies vor

Voraussetzung für ein gesundes Gebiss ist bei Hunden wie bei Menschen eine regelmäßige Zahnhygiene. Dazu gehört die Zahnkontrolle beim Tierarzt ebenso wie das regelmäßige Zähneputzen.

Auch wenn es manchem Hundehalter befremdlich erscheinen mag, seinem Hund die Zähne zu putzen, so können damit Zahnfleischerkrankungen oder kostspielige Zahnsteinentfernungen beim Tierarzt im Vorfeld vermieden werden.

Die positive Gewöhnung an das Zähneputzen ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Zahnpflege beim Hund. Daher sollte man Welpen schon von Anbeginn an dieses Pflegeritual gewöhnen. Einen erwachsenen oder wenig gefügigen Hund, sollte man sehr langsam und behutsam an das Zähneputzen heranführen; so gewöhnt er sich in angenehmer Weise an die Prozedur.

Zubehör für die Zahnpflege beim Hund

Für die Zahnreinigung Ihres Hundes eignen sich spezielle Zahnbürsten und Zahnpasten für Hunde. Auf keinen Fall sollten Sie normale Zahnpaste verwenden, die darin enthaltenen ätherischen Öle sind für die Gesundheit des Hundes nicht förderlich. Eine gute Hundezahnpasta sollte gut reinigen, schmackhaft und unschädlich sein.

Entscheiden Sie sich für eine Hundezahnbürste mit weichen Borsten, die die Zähne nicht nur außen putzt, sondern auch unter das Zahnfleisch kommt. Im Handel gibt es Zweikopfzahnbürsten mit einem großen und einem kleinen Bürstenkopf oder auch Doppelkopfzahnbürsten. Zur Eingewöhnung eignen sich auch Fingerzahnbürsten, also Fingerlinge mit Gumminoppen auf der Außenseite.

Zähneputzen beim Hund – so geht’s!

Damit der Hunde mit dem Pflegeritual und den Hilfsmitteln vertraut wird, sollten Sie ihm die ersten Tage nur etwas Zahnpaste zum Ablecken geben. Gewöhnen Sie Ihren Hund als nächstes langsam an das Berühren von Zahnfleisch und Lefzen, indem Sie die Lefzen vorsichtig anheben und etwas Zahnpasta mit dem Finger auf den Zähnen verteilen. Fassen Sie immer nur so weit in das Maul Ihres Hundes, wie er es zulässt!

In der nächsten Phase kommt die Zahnbürste zum Einsatz. Tragen Sie etwas Zahnpaste auf die Bürste auf und heben Sie mit ein oder zwei Fingern die Lefzen an. Beginnen Sie bei den vorderen Fangzähnen und führen Sie die Bürste immer im 45° Winkel mit einer leichten Rotations-Bewegung von Rot (Zahnfleisch) nach Weiß (Zahn). Berühren Sie in dieser Phase die kleinen Vorderzähne (Schneidezähne) noch nicht, da dies der empfindlichste Bereich ist.

Halten Sie anfangs die Zahnpflegesitzungen möglichst kurz – nur etwa 2-3 Minuten.

Klappt die Reinigung der Fangzähne, versuchen Sie auf diese Weise bei geschlossenem Kiefer alle äußeren Zähne (erst die Fangzähne, dann die Backenzähne und zuletzt die Schneidezähne) zu bürsten. Hat sich Ihr Hund schließlich an das Putzen der Außenseiten der Zähne gewöhnt, kann man in weiterer Folge versuchen, auch die Innenseite der Zähne zu putzen. Diese sind aber in der Regel weniger stark von Zahnbelag befallen.

Beenden Sie jede Zahnpflegesitzung – auch in der Anfangsphase – immer mit einem speziellen Zahnreinigungssnack, viel Lob und Streicheleinheiten, damit das Erlebnis positiv in Erinnerung bleibt!

Zahnpflege Zusatzprodukte

Falls sich ein Hund vehement gegen das Zähneputzen wehrt, sollte man zumindest dafür sorgen, dass der Hund viel kaut, sei es auf speziellem Spielzeug, Kaustreifen oder Kauknochen. Durch das Kauen wird auch der Speichelfluss angeregt, der zusätzlich für eine Reinigung der Zähne sorgt. Spezielle Zahnreinigungssnacks können ebenso als vorbeugende Maßnahme gegen Zahnsteinbildung beim Hund eingesetzt werden. Ist der Zahnstein bereits vorhanden, sollte er unbedingt vom Tierarzt entfernt werden.

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