Hunderassen

Grönlandhund (Grønlandshund)

Hunderasse Grönlandhund (Grønlandshund)
Grönlandhund, © Foto: Slaunger / GNU

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Herkunftsland: Grönland
Schulterhöhe: 55 - 65 cm
Gewicht: 25 - 35 kg
Alter: 11 - 13 Jahre
Farbe: alle Farben, ein- oder mehrfarbig
Verwendung: Arbeitshund, Schlittenhund

Der Grönlandhund (Grønlandshund) zählt zu den ursprünglichsten aller Schlittenhunderassen. Sie sind ausdauernde, zähe Arbeitshunde, die den regelmäßigen Einsatz bei der Zugarbeit brauchen, um körperlich und geistig ausgelastet zu sein. Als Wohnungs- oder Stadthunde sind sie gänzlich ungeeignet.

Herkunft und Geschichtliches

Der Grönlandhund ist eine sehr alte nordische Hunderasse, die den Ureinwohnern Grönlands seit Jahrtausenden als Transporthund und Jagdhund bei der Bären- und Robbenjagd diente. Bei der Zuchtauswahl standen daher die Eigenschaften Kraft, Robustheit und Ausdauer im Vordergrund. Die Inuits sahen in den Grönlandhunden reine Gebrauchs- und Arbeitstiere, die auf optimale Leistung bei extremen arktischen Bedingungen gezüchtet wurden.

Grönlandhunde wurden auch bei Polar-Expeditionen als Lastenhunde eingesetzt. Beim legendären Wettlauf zum Südpol im Jahr 1911 waren es Grönlandhunde, die dem Norweger Amundsen zum Sieg verhalfen. Der Rassestandard wurde 1967 von der FCI anerkannt.

Erscheinungsbild

Der Grönlandhund ist ein großer und sehr kräftiger Polarspitz. Der muskulöse Körper ist prädestiniert für die Lastenarbeit vor dem Schlitten. Sein Fell besteht aus dichtem, glattem Deckhaar und reichlich Unterwolle und bietet so den idealen Schutz gegen das arktische Klima seiner Heimat. Am Kopf und an den Beinen ist das Fell kürzer als am restlichen Körper.

Der Kopf ist breit mit einer kräftigen, keilförmigen Schnauze. Die Ohren sind klein, dreieckig, an den Spitzen abgerundet und stehen aufrecht. Die Rute ist dick und buschig und wird bogenförmig oder eingerollt über dem Rücken getragen.

Der Grönlandhund ist in allen Farben - ein- oder mehrfarbig - anzutreffen.

Charakter und Wesensart

Grönlandhunde sind passionierte, ausdauernde Schlittenhunde mit einem ausgeprägten Jagdtrieb. Sie wurden als reine Arbeitshunde gezüchtet und dienten nie als Sozialpartner. Daher sind Grönlandhunde auch nicht besonders personenbezogen. Sie sind Menschen gegenüber zwar freundlich und aufgeschlossen, entwickeln aber keine besonders enge Bindung zu einer Person. Auch haben sie keinen ausgeprägten Schutztrieb und eignen sich daher nicht als Wachhunde.

Wichtig für den Grönlandhund ist das Rudel und die Einhaltung der herrschenden Rangordnung, was leicht zu Streitereien untereinander führen kann. Sie sind sehr selbstständig und nur wenig unterordnungsbereit. Grönlandhunde akzeptieren nur eine klare Führung und bewahren auch bei konsequenter Erziehung ihre Selbstständigkeit. Daher gehören diese Hunde in Kennerhand.

Grönlandhunde brauchen eine Aufgabe und müssen körperlich und geistig ausgelastet werden. Das bedeutet regelmäßige ausdauernde Zugarbeit - vor dem Schlitten, dem Fahrrad oder dem Trainingswagen. Diese Hunde eignen sich daher nur für sportliche Menschen, die viel in der Natur unterwegs sind, und ihren Hund regelmäßig als Schlitten, Zug- oder Lastenhund einsetzen können. Gute Kenntnisse über das Rangordnungsverhalten in einem Hunderudel sollte der Halter eines Grönlandhundes ebenso mitbringen.

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