Hunderassen

Norwegischer Lundehund

Hunderasse Norwegischer Lundehund
Norwegischer Lundehund, © Foto: Andrva / GNU

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Herkunftsland: Norwegen
Schulterhöhe: 32 - 38 cm
Gewicht: 6 - 7 kg
Alter: 12 - 14 Jahre
Farbe: rotbraun mit schwarzen Haarspitzen und weißen Abzeichen
Verwendung: Begleithund

Der Norwegische Lundehund ist eine sehr seltene nordische Hunderasse mit einigen anatomischen Besonderheiten, die speziell für die Jagd auf Papageientaucher herangezüchtet wurden. Er ist ein lebhafter und temperamentvoller Hund, der bei ausreichend Bewegung und Beschäftigung ein anpassungsfähiger, unkomplizierter Gefährte ist.

Herkunft und Geschichtliches

Der Norwegische Lundehund ist eine seltene nordische Jagdhunderasse und zählt vermutlich zu den ältesten Hunderassen Norwegens. Erste Erwähnungen von Hunden, die auf die Jagd auf Papageientaucher (norwegisch: Lunde) spezialisiert waren, stammen bereits aus dem 16. Jahrhundert. Der Bestand dieser Hunde ging jedoch drastisch zurück, als man Mitte des 19. Jahrhunderts begann, die Papageientaucher mit Netzen zu fangen. Als der Norwegische Kennel Club die Rasse offiziell anerkannte, gab es nur noch 60 Exemplare. Heute existiert ein kleiner, aber gesicherter Bestand.

Erscheinungsbild

Der Norwegische Lundehund zeichnet sich durch einige anatomische Besonderheiten aus, die ihm speziell für die Jagd auf Papageientaucher angezüchtet wurden.

Er hat eine extrem bewegliche Schulterpartie und kann seine Vorderläufe seitlich weit wegstrecken. Darüber hinaus hat er nach auswärts gedrehte Pfoten mit mindestens sechs Zehen, wovon vier (bei den Hinterläufen) bzw. fünf (bei den Vorderläufen) effektiv auftreten. Diese zusätzlichen Zehen und die bewegliche Schulterpartie dienen dazu, an den steilen Felswänden nicht Halt zu verlieren und mit gespreizten Läufen Felsspalten zu erklettern.

Darüber hinaus kann der Lundehund seine Stehohren durch einen speziellen Knorpel bei Bedarf komplett zusammenklappen, so dass der Gehörgang vor Schmutz und Wasser geschützt ist. Auch kann der Lundehund seinen Kopf weit bis auf den Rücken zurückbeugen. So bleibt er auch in den unterirdischen Erdhöhlen der Vögel sehr beweglich. Um die Papageitaucher nicht zu stark zu verletzen, haben die Lundehunde auch weniger Backenzähne.

Insgesamt ist der Lundehund ein kleiner, rechteckig gebauter Hund mit fuchsähnlichem Aussehen. Die Schnauze ist keilförmig, die Augen sind - wie bei allen nordischen Spitztypen - leicht schräg gestellt, die Ohren sind dreieckig und stehend. Die Rute ist dicht behaart, ringelförmig oder leicht gerollt über dem Rücken oder auch hängend getragen.

Die Farbe des Fells ist rotbraun mit schwarzen Haarspitzen und weißen Abzeichen. Das Fell besteht aus einem dichten, rauen Deckhaar und weicher Unterwolle. Das kurze Fell ist pflegeleicht.

Charakter und Wesensart

Der Norwegische Lundehund ist ein aufmerksamer, lebhafter und sehr selbstständiger Hund. Er ist wachsam und Fremden gegenüber zurückhaltend, verträgt sich aber mit anderen Hunden.

Aufgrund seines selbstständigen und unabhängigen Wesens wird sich der Lundehund nie gänzlich unterordnen. Mit etwas Konsequenz ist er aber gut zu erziehen und ein angenehmer, unkomplizierter Gefährte.

Der temperamentvolle Lundehund liebt die Bewegung, braucht viel Beschäftigung und hält sich gern im Freien auf. Daher sind Lundehunde nur für sportliche und naturverbundene Menschen geeignet.

In ihrer usprünglichen Lebensform ernährten sich Lundehunde hauptsächlich von Fisch und Vogelvieh. Daher verträgt ihr Organismus die Aufnahme von Säugetierfetten nur schlecht und Krankheiten des Verdauungstraktes (Lundehundsyndrom) sind verbreitet. Aus diesem Grund muss man bei der Auswahl des Futters besondere Sorgfalt walten lassen.

Rasse- / Zuchtverein:

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