Hunderassen

Mittelasiatischer Owtscharka

Hunderasse Mittelasiatischer Owtscharka
Mittelasiatischer Owtscharka, © Foto: Anna Schneider / AHHC

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Herkunftsland: Russland
Schulterhöhe: 65 - 80 cm
Gewicht: 45 - 60 kg
Alter: 10 - 11 Jahre
Farbe: alle Farben
Verwendung: Wachhund, Schutzhund

Der Mittelasiatische Owtscharka (Zentralasiatischer Owtscharka, Mittelasiatischer Schäferhund) ist ein großer Herdenschutzhund, der vorrangig in den zentralasiatischen Republiken und den umliegenden Gebieten verbreitet ist. Der kräftige und willensstarke Hund hat einen ausgeprägten Wach- und Schutztrieb und gehört daher in Kennerhand. Als reiner Familienbegleithund oder für ein Leben in der Stadt ist der arbeitseifrige Schäferhund nicht geeignet.

Herkunft und Geschichtliches

Der Mittelasiatische Owtscharka ist eine sehr alte Hunderasse, die ihren Ursprung im weitläufigen zentralasiatischen Raum hat. Vom Kaspischen Meer bis nach China waren die Urahnen dieses robusten Schäferhunds zuverlässige Begleiter der nomadischen Hirtenvölker. Sie beschützten verlässlich die Viehherden, die Karawanen und Behausungen der Hirten. Harte Lebensbedingungen in den kargen Steppengebieten und im Hochgebirge und der ständige Kampf gegen Angreifer machten aus dem Mittelasiatischen Owtscharka einen kräftigen und furchtlosen Hund, der gelernt hat, besorders sorgsam mit seinen Energien umzugehen.

In Europa ist der Mittelasiatische Owtscharka relativ unbekannt, in den zentralasiatischen Ländern wird er aber noch heute als Arbeitshund eingesetzt und begleitet die Hirten bei ihren Wanderungen durch die Steppen.

Erscheinungsbild

Aufgrund des weitläufigen Verbreitungsgebiets dieser Hunderasse, gibt es beim Mittelasiatischen Owtscharka auch eine Vielzahl von Rassetypen bzw. Schlägen. So sind die aus den Steppengebieten stammenden Schläge leichter, wendiger und agiler als die massigeren Hunde aus den Bergregionen.

Der Mittelasiatische Owtscharka ist ein großer bis übermittelgroßer Hund mit einem derbem Körperbau und starker Muskulatur. Sein Fell setzt sich aus dem harschen, glatten Deckhaar und reichlich dichter Unterwolle zusammen. Das Deckhaar kann kurz (3 - 5 cm) oder etwas länger (7 - 10 cm) sein. Bei längerem Deckhaar bildet es um den Hals eine deutliche Mähne. Durch eine gut entwickelte Unterwolle und verschiedene Längen des Deckhaars sind die Hunde bestens an unterschiedliche klimatische Bedingungen angepasst.

Die Fellfarbe ist beim Mittelasiatischen Owtscharka sehr variantenreich: Er kommt in den Farben weiß, schwarz, grau, fuchsrot, braungrau, strohgelb, getigert, gescheckt und getüpfelt vor.

Die Ohren sind beim Mittelasiatischen Owtscharka dreieckig, tief angesetzt und hängend. Die Rute ist dick am Ansatz und ziemlich hoch angesetzt. Die natürliche Rute ist lang und wird wie eine Sichelrute getragen. Das Kupieren von Rute und Ohren wird noch in den Ursprungsländern praktiziert.

Charakter und Wesensart

Der Mittelasiatische Owtscharka ist von ruhigem Temperament, sehr selbstsicher und trifft seine Entscheidungen selbständig. Er bleibt selbst bei Bedrohung absolut ruhig und gelassen, geht dann jedoch ohne Vorwarnung zum Angriff über. Wie alle Herdenschutzhunde zeichnen ihn besonders sein Mut und seine Kampfstärke aus.

Mit fremden Hunden ist der Mittelasiatische Owtscharka meist nur bedingt verträglich. Er ist territorial, dominant und sehr willensstark. Daher braucht er eine klare Führung und eine sehr konsequente, intensive Erziehung. Auch müssen Welpen sehr sorgfältig sozialisiert und behutsam an alles Fremde herangeführt werden. Ebenso wichtig ist der enge Familienanschluss. Ohne solide Ausbildung und bei mangelnder Sozialisation, können diese Hunde aggressiv gegenüber Menschen und anderen Hunden werden. Hundeerfahrung ist daher für die Haltung dieser Rasse unverzichtbar.

Der Mittelasiatische Owtscharka ist ein Hund mit sehr großem Bewegungsdrang. Daher eignet er sich auch nicht für ein Leben in der Stadt. Der ideale Lebensraum ist ein Haus mit einem großen Garten, wo er ausreichende Bewegungsfreiheit hat und gleichzeitig sein natürlicher Wach- und Schutzinstinkt gefordert ist.

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