Hundesport und Hundetraining

Dummytraining

Golden Retriever bei der Dummy-Arbeit am Wasser, Foto: © Dirk Vorderstraße / GNU

Anzeige

Das Dummytraining ist eine Hundesportart, die ihren Ursprung in der Jagdausbildung hat. In jüngster Zeit erfreut sich diese Form des Trainings aber immer größerer Beliebtheit. Dummytraining ist eine wunderbare, abwechslungsreiche Beschäftigung für jeden Hund, sie bietet artgerechte Auslastung und fördert die Mensch-Hund-Beziehung.

Hinter dem Dummytraining steckt ein vielseitiges Beschäftigungsprogramm für Hund und Mensch. Es setzt eine perfekt funktionierende Kommunikation zwischen dem Zwei- und dem Vierbeiner voraus. Die Aufgaben des Dummytrainings sind der Jagdhundearbeit nachempfunden. Statt mit Wild wird aber mit Dummys gearbeitet. Dummys (engl. für "Attrappe") sind mit Granulat befüllte Stoffsäckchen. Diese Stoffsäckchen müssen die Hunde apportieren.

Beim Dummytraining gibt es viele Variationen und Schwierigkeitsstufen, sodass Abwechslung und Spaß garantiert sind. Grundsätzlich gibt es drei Teilbereiche mit unterschiedlicher Aufgabenstellung: Die Verlorensuche, das Markieren und das Einweisen.

Bei der Verlorensuche werden mehrere Dummys in einem Gebiet von etwa 50 mal 50 Metern Größe ausgelegt. Diese darf der Hund selbstständig unter Einsatz seiner Nase suchen und apportieren. Diese Aufgabenstellung spricht in erster Linie die Nasenleistung des Hundes an.

Beim Markieren oder Merken werden Dummys von einem Helfer geworfen. Der Hund soll das Geschehen beobachten, die Flugbahn des Dummys verfolgen und sich die Fallstellen merken (markieren). Nach einer Wartezeit muss der Hund die Dummys auf Signal apportieren. Dem Hund wird hier ein hohes Maß an Kopfarbeit abverlangt. Er muss ruhig abwarten, bis er die Erlaubnis zum Apportieren bekommt und er trainiert Gedächtnis und räumliche Orientierung.

Das Einweisen ist der anspruchsvollste Teil der Dummyarbeit. Hier weiß der Hundehalter, wo das Dummy liegt, der Hund weiß es nicht. Der Hund wird bei dieser Aufgabe quasi zum Dummy hingeleitet. Er muss lernen, gerade in die vom Hundehalter angezeigte Richtung zu laufen, sich durch einen Pfiff abstoppen lassen und nach rechts und links schicken lassen. Auf ein weiteres Signal hin soll er dann an der Stelle, an der er sich gerade befindet, nach dem Dummy suchen und es schließlich zum Besitzer bringen. Beim Einweisen kommt es besonders auf einen gute Kommunikation zwischen Mensch und Hund und einen sehr guten Grundgehorsam an.

„Das Dummytraining eine perfekte Möglichkeit, Hunde artgerecht auszulasten und hilft, vielen Problemen, die durch Unterforderung entstehen, vorzubeugen“, weiß Rainer Schröder vom Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV). Es werden alle Sinne des Hundes gefordert. Die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten und die Arbeit in unterschiedlichem Gelände lassen das Training niemals langweilig werden und bieten auch für sehr gut trainierte und routinierte Hunde immer noch Herausforderungen.

Ein weiterer Pluspunkt des Dummytrainings liegt in seiner einfachen Umsetzung. Mit wenig Zubehör und Vorbereitung kann der Hundebesitzer das Training auch in den täglichen Spaziergang integrieren. So wird der Hund beim Spaziergang nicht nur körperlich sondern auch geistig gefordert und gefördert.

Informationen: BHV

Buchtipps: Bücher zum Dummytraining bei Amazon

Anzeige

Zurück